Gründung – wann und warum?
Am 1. Februar 1864 begann der Zweite Schleswigsche Krieg zwischen Preußen/Österreich und Dänemark. Am 6. Februar stießen dänische und österreichische Soldaten im Kampf Mann gegen Mann am Sankelmarker See bei Oeversee aufeinander.
Nach dem Gefecht, das die Österreicher gewannen, gab es viele Verletzte und Tote auf beiden Seiten. Am nächsten Tag mussten Einwohner der umliegenden Dörfer das Gefechtsfeld nach Verwundeten und Gefallenen absuchen, um diese zu bergen, und etliche Flensburger Bürger machten sich auf, um den Ort des Geschehens zu besichtigen und spontan den Verwundeten zu helfen. Außerdem spendeten Sie Lebensmittel und Geld.
Am 10. Februar gründeten Flensburger Bürger das Schleswig-Holsteinische Hülfscomitee, aus dem später das „Stammkomitee von 1864“ wurde. Es kümmerte sich um die Verwundeten und sammelte Geld. Die gesammelten Spenden wurden nach der humanitären Arbeit schließlich für die Pflege der Kriegsgräber eingesetzt.
1870 errichtete das Hülfs-Comité das Denkmal am Walde, an der Stelle, wo Soldaten beider Seiten in einem Massengrab ruhen.
Unsere Arbeit heute
Der Verein widmet sich der Erinnerung an die Toten des Oversee-Gefechtes und an die Versorgung der Verwundeten und Toten nach dem Gefecht durch die Flensburger Bürger.
Seit 1865 veranstaltet das Stammkomitee am 06. Februar eines jeden Jahres unter Beteiligung der Bevölkerung einen Marsch zu den Denkmälern und hält dort eine schlichte Feierstunde ab. Lag die Beteiligung anfangs bei 10-20 Personen, so sind es heute ca. 400 Teilnehmer, die in jedem Jahr nach Oversee marschieren, um dort der Toten zu gedenken und die Erinnerung an ein für unsere Region bedeutendes Ereignis wachzuhalten.
Früher war es üblich, dass das Stammkomitee und die dänische Minderheit in getrennten Veranstaltungen „ihrer“ Toten gedachten. Nach langen Bemühungen gelang dann aber der Durchbruch zur 140-Jahr Feier am 06. Februar 2004, und die Veranstaltung fand in gemeinsamer Verantwortung des Stammkomitees und des Sydslesvig Forening statt. Das ist seitdem immer so, worüber wir sehr froh sind. Damit bekennen wir uns zu unserer gemeinsamen Geschichte im Grenzland und wollen zum friedlichen Miteinander beitragen, ohne die Identitäten zu verwischen.
Alle 5 Jahre kommt eine Delegation aus der Steiermark/Österreich zum Overseegedenken in den Norden, zuletzt am 06. Februar 2019. Im Folgejahr besuchen Mitglieder und Freunde des Stammkomitees, sowie Vertreter der dänischen Minderheit und der deutschen Volksgruppe aus Nordschleswig unsere Partner in Graz. Diese Treffen unterstreichen das Völkerverbindende, dem das Oeverseegedenken heute dient.
Stammkomitee von 1864 e. V.
im Hause ADS-Grenzfriedensbund e.V.
Postfach 11 27
24901 Flensburg
Vorstand
Der Verein besteht aus fünf Mitgliedern, die ihren Vorsitzenden auf Lebenszeit wählen. Er bestimmt seinen Stellvertreter. Die gegenwärtigen Mitglieder des Vereins sind:
1. Vorsitzender
Stellvertretender Vorsitzender
Sekretär
Mitglied
Mitglied
Mitglied